Stadt Frankfurt saniert Michaelstraße von Grund auf

(ffm) Um die Infrastruktur im Stadtteil Sossenheim weiter zu verbessern, saniert das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) der Stadt Frankfurt nun die Michaelstraße. Die Bauarbeiten beginnen in der kommenden Woche und sind voraussichtlich im Frühsommer 2021 abgeschlossen. „Im Zuge der Instandsetzung werden die Gehwege und die Fahrbahn in der Michaelstraße erneuert“, erläutert die Leiterin des ASE, Michaela Kraft, das Vorhaben.

Die Kosten für die Sanierungsmaßnahme auf einer Strecke von rund 250 Metern belaufen sich auf rund 380.000 Euro. Eine Investition, die sich lohnt, verspricht die Amtsleiterin: „Wir erhöhen den Fahrkomfort und tragen dazu bei, die Verkehrssicherheit nochmals zu erhöhen.“

Auswirkungen auf den Verkehr

Wegen den Arbeiten wird die Michaelstraße zwischen Montabaurer Straße und Michaelstraße 72/81 von Mittwoch, 10. März, bis Ende Juni, abschnittsweise für den Fahrverkehr voll gesperrt. Fußgänger können die Baustelle passieren.

Weitere aktuelle Verkehrsinformationen finden sich unter https://mainziel.de/ im Internet.

Sperrung im Kreuzungsbereich zwischen Westerbachstraße und Wilhelm-Fay-Straße

(ffm) Wegen privater Straßenbauarbeiten kommt es im Kreuzungsbereich zwischen Westerbachstraße und Wilhelm-Fay-Straße von Montag, 1. Februar, bis Mitte August, abschnittsweise zu Fahrspurreduzierungen. Fußgänger können die Baustelle passieren.

Ausblick

Zum Abschluss der Maßnahme wird eine Vollsperrung des gesamten Bereiches notwendig, hierüber wird gesondert informiert.

Weitere aktuelle Verkehrsinformationen finden sich unter https://mainziel.de im Internet.

Fischwanderung in der Nidda

(ffm) Aufmerksame Spaziergänger werden bemerkt haben, dass zurzeit die Klappen der Niddawehre abgesenkt werden. Das hat den folgenden Grund: Die Wehre sind für Fische unüberwindbare Hindernisse. Die Stadt Frankfurt hat sich daher zum Ziel gesetzt, diese so umzubauen, dass die Tiere den Fluss hinauf- und hinabschwimmen können. Geschehen ist dies am Höchster Wehr und am Rödelheimer Wehr, als nächstes soll das Sossenheimer Wehr umgebaut werden. Die anderen Flusswehre sind aber nach wie vor Barrieren, wandernde Fische können sie nicht überwinden. Daher werden seit dem Jahr 2011 quasi als Notbehelf jeweils im Frühjahr und im Herbst eines jeden Jahres die Klappen der Wehre heruntergefahren. Meerforelle, Barbe und Nase, wandernde Fischarten also, können dann die Wehre passieren und Laichgründe zum Beispiel im Erlenbach erreichen.

Vor allem die Population der Nase profitiert davon und hat sich sehr positiv entwickelt. Der Fisch war in der Nidda ausgestorben, nun trifft man regelmäßig ganze Schwärme junger Nasen im Flachwasser renaturierter Niddastrecken an. Da passt es gut, dass diese Art zum „Fisch des Jahres 2020“ gekürt wurde. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, erläuterte dazu: „Um den Schutz der Nase zu verbessern, müssen Wanderhindernisse in den Flüssen abgebaut oder passierbar gemacht werden und naturnahe Ufer, Kies- und Schotterbänke wiederhergestellt werden. Dies fordert auch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie für unsere Flüsse. Nur wenn die ganze Vielfalt von Strukturen und Lebensräumen vorhanden und erreichbar ist, können sich die Fischbestände – nicht nur die der Nase – langfristig wieder erholen. Die Nase steht daher stellvertretend für die gesamte Fischartengemeinschaft.“ Ihren Namen verdankt sie übrigens ihrem unterständigen Maul, das ihre Kopfspitze wie eine stumpfe Nase aussehen lässt und mit dem sie als „Weidegängerin“ den Flussgrund auf Algen abgrast.

Weil am Rödelheimer Wehr Reparaturarbeiten durchgeführt werden mussten, findet die Wehrsenkungsaktion in diesem Jahr etwas später als gewöhnlich statt. Sie wird Mitte Dezember abgeschlossen sein, die Nidda wird dann wieder den gewohnten Wasserstand haben.

Informationen zur Meerforelle, zu weiteren Niddafischen und zu den Niddawehren finden sich unter http://www.stadtentwaesserung-frankfurt.de und unter http://www.ignidda.de im Internet.

Zur Nase als Fisch des Jahres 2020 gibt es unter https://www.bfn.de/presse/pressearchiv/2020/detailseite.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6752&cHash=f05324a23497f357f528f5b1ac4217f9 weitere Informationen.

Vorstellung der Preisträger des Wettbewerbs zum Neubau des Rebstockbads

So schön wird das neue Rebstockbad!

(ffm) Das bestehende Rebstockbad wurde 1982 eröffnet und war zum damaligen Zeitpunkt das größte Erlebnisbad in Deutschland. Das bestehende Rebstockbad wird jährlich von circa 600.000 Gästen besucht, ist der wichtigste Schwimmbadstandort in Frankfurt am Main und versorgt über ein Drittel der Hallenbadgäste der Frankfurter Bäder. Nach über 35 Jahren und über 20 Millionen Gästen bestehen aufgrund des Alters bauliche und technische Probleme, das bestehende Rebstockbad nähert sich dem Ende seiner Betriebszeit. Auf Grundlage der Untersuchung verschiedener Entwicklungsmöglichkeiten hat sich die Stadt Frankfurt am Main für den Abriss des Bestandsbades und die Errichtung eines Ersatzneubaus am gleichen Standort entschieden.

Zur optimalen Entwicklung der Zukunftsperspektiven für das Neue Rebstockbad wurde ein zweistufiger europaweiter Planungswettbewerb durchgeführt. Hierbei konnten sich elf Wettbewerbsteilnehmer qualifizieren. Es wurden sehr unterschiedliche und interessante Entwürfe eingereicht. Nach intensiven Beratungen des hochrangig besetzten Preisgerichts wurden zwei Entwürfe prämiert. Der Entwurf der ARGE Venhoeven c.s./MOW Architekten wurde mit dem zweiten Preis gewürdigt. Der Entwurf des Planungsbüros Geising + Böker Architekten wurde durch das Preisgericht mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Weiterhin wird die Beauftragung von Geising + Böker Architekten mit der Planung des neuen Rebstockbades empfohlen.

Durch eine flexible und modulare Konzeption der Hauptnutzungsbereiche Sportliches Schwimmen, Erlebnisbad, Sauna und Nebenraumbereiche werden zudem die Nutzungsmöglichkeiten aller Bereiche optimiert und die Attraktivität für alle Gäste sichergestellt. Wichtiger Bestandteil des neuen Rebstockbades sind weiterhin der energie- und ressourcenschonende, ökologische sowie ökonomische Bau und Betrieb des Rebstockbades unter Berücksichtigung des Umwelt- und Klimaschutzes.

Der Neubau des Rebstockbades wird mit über 18.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche und über 2000 Quadratmeter Wasserfläche eines der größten Schwimmbadprojekte in Deutschland. Das funktionale Sportbad wird mit einem wettkampfgerechten Schwimmerbereich, einem Lehrschwimmbereich und einem Sprungbereich insbesondere den Anforderungen von Schulen, Vereinen und Sportlern gerecht. Im spannenden Erlebnisbereich bieten vielfältige Attraktionen, beispielsweise ein Wellenbecken, ein Lazy-River, verschiedene Wärmebecken und Bereiche für Familien mit Kindern ein spannendes und abwechslungsreiches Badeerlebnis. Action gibt es im Rutschen- und Aktivbereich. Dieser wird zu Beginn mit drei Erlebnisrutschen ausgestattet, die Möglichkeit zur späteren Ergänzung weiterer Rutschen wird berücksichtigt. Eine schöne Auszeit vom Alltag bietet der attraktive Saunabereich, unter anderem mit interessanten Saunen, Kalt- und Warmbecken, Ruhebereichen und einem großzügigen Saunaaußenbereich. Die Hauptnutzungen des neuen Rebstockbades werden durch einen Wellness- und Spabereich sowie die Verwaltung der BäderBetriebe Frankfurt ergänzt.

Für das Projekt Neubau Rebstockbad ist eine Gesamtinvestition in Höhe von circa 89,5 Millionen Euro netto vorgesehen. Die Schließung des bestehenden Rebstockbades ist für Ende April 2021 geplant, Ersatzwasserflächen entstehen im Freibad Hausen. Der Baubeginn für das neue Rebstockbad ist für Anfang 2023 konzeptioniert, die Eröffnung des neuen Rebstockbad ist für Ende 2025 vorgesehen.

Nach Abschluss des Planungswettbewerbes folgt nun das Verhandlungsverfahren mit den prämierten Preisträgern.

Die abschließende Auswahl des mit der Planung zu beauftragenden Preisträgers/Entwurfes ist für Anfang 2021 vorgesehen.
Der Neubau des Rebstockbades ist von zentraler Bedeutung für die Zukunftssicherung der Versorgung mit Freizeit- und Wasserflächen und der Möglichkeit zur aktiven Freizeitgestaltung in Frankfurt am Main. Die Frankfurter Bäder freuen sich auf die positiven Zukunftsaussichten und das schöne neue Rebstockbad.
(Quelle: Presse und Informationsamt, Stadt Frankfurt)

Abschnitt geschafft: Stadt Frankfurt baut Fahrbahndecke am Dunantring ein

(ffm) Seit März dieses Jahres baut die Stadt Frankfurt am Main den Verkehrsknotenpunkt Dunantring, Sossenheimer Weg und Kurmainzer Straße im Frankfurter Westen in einen Kreisverkehr um. Die Arbeiten kommen gut voran, nun kann das ausführende Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) einen ersten Straßenabschnitt fertigstellen. „Wir haben einen Teil der Gehwege und der Fahrbahn im Dunantring erneuert. Nun steht der klassische letzte Schritt im Straßenbau an: Wir bauen einen Teil der Fahrbahndecke ein“, erklärt die Leiterin des ASE, Michaela Kraft.

Der Einbau gelingt nur, wenn die Fahrbahn komplett freigehalten wird. Deshalb ist es erforderlich, den vorderen Abschnitt des Dunantrings zwischen Kurmainzer und Schaumburger Straße am Freitag, 9. Oktober, und Samstag, 10. Oktober, komplett zu sperren. Während der Vollsperrung wird die Bushaltestelle Dunantring nicht angefahren. Ausweichmöglichkeit für die Fahrgäste ist die Haltestelle Sossenheim Bahnhof. „Wir haben bewusst das Zeitfenster gewählt, damit Schulkinder keinen Umweg in Kauf nehmen müssen und die Anwohnerinnen und Anwohner möglichst wenig beeinträchtigt sind“, ergänzt Amtsleiterin Kraft.

Die Fertigstellung des rund 2,2 Millionen Euro teuren Projektes ist für das zweite Quartal 2022 vorgesehen.

Auswirkungen auf den Verkehr

Wegen der Deckenerneuerung durch das ASE wird der Dunantring zwischen Kurmainzer Straße und Schaumburger Straße von Freitag, 9. Oktober, bis Samstag, 10. Oktober, für den Fahrverkehr voll gesperrt. Fußgänger können die Baustelle passieren. Für Anwohner wird eine kleinräumige Umleitung eingerichtet.

Weitere aktuelle Verkehrsinformationen finden sich unter https://mainziel.de/ im Internet.

Achtung: ,Kanalhaie‘ in Frankfurt!

(ffm) In den letzten Wochen wurde mehrfach an die Stadtentwässerung Frankfurt am Main (SEF) herangetragen, dass versucht worden sei, Bürgerinnen und Bürger überteuerte oder gar unnötige Sanierungsarbeiten an Abwasserkanälen zu verkaufen.

Deshalb warnt die SEF vor Firmen – den sogenannten Kanalhaien – die Grundstückseigentümern die Untersuchung ihrer Entwässerungsleitungen mit Verweis auf die gesetzlichen Regelungen in Form von Haustürgeschäften oder wahllosen Anrufen anbieten. Kanalhaie täuschen große Schäden an der Abwasserleitung vor und behaupten, diese müsse dringend saniert werden. Ihr Ziel: Ein schneller Sanierungsauftrag, für den eine viel zu hohe Rechnung gestellt wird.

Die gesetzlichen Regelungen sehen schon seit 2005 vor, dass Betreiber öffentlicher Abwasseranlagen den ordnungsgemäßen Bau und Betrieb der Zuleitungskanäle von privaten Grundstücken in den öffentlichen Kanal überwachen. In Frankfurt übernimmt das die Stadtentwässerung. Getreu dem Motto „Wir schau’n mal bei Ihnen rein“ untersucht die SEF nach einem festgelegten Ablaufplan die Zuleitungskanäle aller Grundstücke im gesamten Stadtgebiet des öffentlichen Kanalnetzes. Die Kosten dafür sind in der Abwassergebühr berücksichtigt. Eine gesonderte Rechnung gibt es dafür nicht.

Weitere Informationen dazu finden sich auf Website der SEF unter „Service > Grundstücksentwässerung > Untersuchung der Zuleitungskanäle“ oder direkt unter https://www.stadtentwaesserung-frankfurt.de/service/entwaesserung/untersuchung-der-zuleitungskanaele.html im Internet.

‚Immer noch eins der schlagkräftigsten Boote seiner Art‘

Das Frankfurter Feuerlöschboot wird 50

(ffm) Im September 1970 nahm das Feuerlöschboot – kurz FLB genannt – in Frankfurt am Main seinen Dienst auf. Viele dürften das rot-weiße Schiff mit seinen imposanten Wasserfontänen vor allem von Veranstaltungen kennen. Dabei spielte das FLB im vergangenen halben Jahrhundert bei etlichen Einsätzen eine entscheidende Rolle und hat bis heute eine wichtige Funktion. Weil sich die Stadt verändert und weil es immer schwerer wird, Ersatzteile zu finden, denkt man im Jahr des Jubiläums auch über die Zukunft des Oldtimers nach.

Um kurz nach sieben an einem Julimorgen in diesem Sommer an der Niederräder Anlegestelle legt die Besatzung routiniert Rettungswesten und letzte Handgriffe an. Sie machen sich und das Frankfurter Feuerlöschboot fertig zur Ausbildungsfahrt „bergauf“, bis Seligenstadt. Mit tiefem Grollen erwachen die beiden Hauptmaschinen, zwei Leinen werden noch gelöst und dann wird das rund 30 Meter lange, sechseinhalb Meter breite und schon unzählige Mal rot-weiß gestrichene Boot mit seinen beeindruckenden Wasserkanonen behutsam vom Steg gesteuert.

„FLB 41/77-1 zur Streckenkunde unterwegs, flussaufwärts“, gibt Dennis Windgass, der junge Oberbrandmeister, vom Steuerstand aus per Funk an die Leitstelle der Feuerwehr durch: „Damit die Kollegen für den Alarmfall wissen, dass das Boot unterwegs ist.“ Das Doppelschraubenschiff mit rund 1400 PS arbeitet sich in den nächsten Stunden Mainkilometer für Mainkilometer und Staustufe für Staustufe den Fluss hoch. Wer gerade nicht als Steuermann – unterstützt von Radar, Flusskarte und Ausbilder – durch die Fahrrinne lenkt, ist an Deck und prägt sich Streckenabschnitte, Häfen, Industrieanlagen ein und hilft als Decksmann beim Schleusen.

Das Einsatzgebiet des Feuerlöschboots erstreckt sich jenseits des Stadtgebiets bis Ginsheim-Gustavsburg an der Rheinmündung, in die andere Richtung ging es bis vor kurzem bis zur bayrischen Landesgrenze. Seit zwei Jahren hat Hanau ein etwas kleineres Hilfeleistungs-Löschboot (HLB). Wenn das gewartet wird oder Unterstützung braucht, ist die Schwester aus Frankfurter immer wieder gefragt. „Die Einsätze sind nicht sehr häufig, aber wenn es darauf ankommt, ist das FLB unersetzlich“, erklärt Windgass. Der 31-jährige Feuerlöschbootmaschinist gehört seit fünf Jahren zur Springer-FLB-Besatzung. Das Boot wird von den Dienstgruppen der Wache 41 in Niederrad in Springerfunktion erst ab dem Moment besetzt, in dem es alarmiert wird.

Vielfältiges Fähigkeitsspektrum

„Neben der Hauptaufgabe der Brandbekämpfung kann das Boot havarierte Schiffe freischleppen, Passagiere und Besatzungen in Sicherheit bringen. Es ist da, wenn Öl aus Tankschiffen ausläuft. Vor einigen Jahren haben wir als Eisbrecher festgefrorenen Polizeibooten im Osthafen geholfen“, beschreibt Windgass das Einsatzspektrum. „Auf unserem Main-Abschnittt haben wir reichlich Industrie, große Öllager. Wenn man sich ansieht, wieviel Gefahrgut per Schiff unterwegs ist, ist ein solches Boot sehr wichtig. Auch im Hinblick auf die steigende Zahl der Fahrgastschiffe auf dem Main stellt das FLB ein wichtiges Rettungsmittel dar.“ Die Löschboot-Besatzung hilft auch, Menschen aus dem Wasser zu retten oder zu bergen. Das FLB wird außerdem häufiger zur Unterstützung bei Großbränden gerufen, um Löschwasser aus dem Main bereitzustellen – wie zuletzt, als das Restaurant „Blaues Wasser“ am Mainufer nahe der Offenbacher Schleuse ausbrannte.

Angeschafft wurde das Feuerlöschboot 1970 nach einigen fatalen Unfällen und Beinahe-Katastrophen in der deutschen Binnenschifffahrt für seinerzeit 1,3 Millionen D-Mark. Die weitsichtige Entscheidung erwies sich schnell als richtig: Kein halbes Jahr später half das Boot bei einem verheerenden Großbrand im Linde-Kältetechnikwerk in Mainz-Kostheim. Wenige Monate später explodierte erst in Raunheim und dann im Offenbacher Hafen jeweils ein Tankschiff, das Löschboot kam mit seinen Schaum-Kanonen zur Hilfe. Auch der Brand der Oper Frankfurt 1987 ist ein trauriger Meilenstein in der Geschichte des Löschboots. Es stellte hier die Löschwasserversorgung sicher, genauso nach dem Zusammenstoß von zwei Güterzügen im Südbahnhof 1997.

Im Laufe der Zeit wurde es Stück für Stück modernisiert. Der alte Fahrstand mit hölzernem Steuerrad wich einer ergonomischen Lösung. Der Schiffsführer hat den Radarschirm seither im Blick und kann die beiden Hauptmaschinen und die vier Flächenruder per Drehhebel bedienen. Die großen Schaum- und Wasser-Werfer an Deck sind einfacher und sicherer zu handhaben und bieten mehr Schaumarten und Sprühstärken. Suchscheinwerfer kamen hinzu und ein hydraulischer Vier-Tonnen-Teleskopkran am Heck, mit dem das FLB gesunkene Autos oder Sportboote aus dem Main bergen kann.

Das Feuerlöschboot ist heute trotz allem eine alte Dame. Die Instandhaltung ist teuer, Ersatzteile sind schwer zu kriegen. Kleine Reparaturen und Wartungsarbeiten erledigen Windgass und seine Kollegen selbst, wenn sie nicht im Löschfahrzeug, Rettungswagen oder auf dem Wasser im Einsatz sind. „Es ist eigentlich immer irgendetwas zu tun, aber ich mache das gerne“, erzählt Windgass. „Als Kind hatte es mir das kleine Feuerlöschboot in der Freiwilligen Feuerwehr Flörsheim am Main schon angetan.“ Vor der Feuerwehrausbildung hat er als Kfz-Technikermeister in einer Oldtimer-Kfz-Werkstatt gearbeitet. „Da passt es gut, dass ich jetzt hier mit für das Frankfurter Feuerlöschboot verantwortlich bin“, sagt er und grinst.

Vor der Mühlheimer Staustufe erklingt über den Bordfunk eine Bitte des Schleusenpersonals: „Es gibt seit zwei Tagen eine vermisste Person laut Polizei. Kann die Besatzung bitte im Wasser unmittelbar vor und nach der Schleuse die Augen aufhalten. Nur zur Sicherheit. Danke.“ Windgass steuert die Schleusenkammer extrem langsam an. Ein Schiff kann, anders als ein Landfahrzeug, nicht einfach so bremsen, – schon gar nicht, wenn es 150 Tonnen wiegt.

„Das kommt schon häufiger vor“, sagt er zum Hilfeersuchen. Er meldet der Schleuse später „negativ“. Schleusen dauert. Tor auf, rein, Tor zu, Wasser rein, Tor auf, raus – das sind mindestens 20 Minuten. Aber nur ohne Stau oder Gegenverkehr. Wenn das FLB zum Einsatz muss, hat es wie die Feuerwehrfahrzeuge auf der Straße allerdings Vorfahrt.

Auf dem Rückweg Richtung Frankfurt übt die Mannschaft mit dem Rettungsbeiboot und den Umgang mit den verschiedenen Wasserwerfern. Bis zu 18.000 Liter Wasser pro Minute können 90 bis 120 Meter weit geworfen werden. Zum Vergleich: Aus einem gängigen Schlauch eines Löschfahrzeuges kommen in der Regel 400 Liter in der Minute. Die Schaumwerfer bleiben heute unberührt, aber im Bedarfsfall – etwa beim Brand auf einem Tankschiff – leisten sie Beachtliches: Umgerechnet könnten sie ein Fußballfeld etwa sieben Meter hoch mit Schaum bedecken.

Die Frankfurter Skyline kommt wieder in Sicht. Im Stadtgebiet heißt es, Geschwindigkeit maximal drosseln. Die Welle, die das Feuerlöschboot macht, kann Ruderbooten und Standup-Paddlern unangenehm werden. Am späten Nachmittag legen Boot und Mannschaft wieder in Niederrad an. Dort liegt auch das Rettungsschnellboot der Feuerwehr Frankfurt. Es wird wegen seiner hohen Geschwindigkeit und Wendigkeit häufiger als das Löschboot, zur Menschenrettung eingesetzt und ist ständig mit zwei Feuerwehrkollegen und im Bedarfsfall mit einem zusätzlichen Rettungsschwimmer besetzt. Alles gehört zur Wache 41 auf der anderen Seite der Straße Am Niederräder Ufer.

Einsatzende offen

Neben einer bestimmten Zahl an Einsatzkräften und Fahrzeugen haben die meisten der zwölf Standorte der Berufsfeuerwehr ihre Spezialgebiete. Anderswo sitzen etwa die Höhenrettung oder der Sonderdienst Umwelt und Sicherheit. Hier ist es die Wasserrettung in Zusammenarbeit mit den Tauchern der Wache 40 im Ostend. Thomas Schmitt, der Wachleiter in Niederrad, sitzt in seinem Büro mit Dieter Ebert, einem der ersten Schiffsführer des Löschbootes vor 50 Jahren. Sie sehen sich Fotoalben mit alten Aufnahmen an. Der Pensionär erzählt von den Einsätzen in seinen 33 Jahren auf dem Schiff als wäre es gestern und ist stolz, dass es immer noch in Betrieb ist: „Es ist halt auch nach so vielen Jahren immer noch eines der schlagkräftigsten Boote seiner Art.“

Der Wachleiter nickt. In der feuerwehreigenen Weitsicht macht sich Thomas Schmitt im Moment aber auch Gedanken über die Zukunft: „Wir erstellen gerade eine neue und umfassende Bedarfsanalyse. Welche Gefahrenszenarien gibt es heute? Und passt das FLB dazu oder brauchen wir andere Lösungen? Was verändert sich durch ufernahes Bauen von Wohnungen? Durch mehr Passagierschifffahrt?“ Welcher Bedarf sich aus der Analyse ergibt, und was das für das rot-weiße Löschboot bedeutet, ist längst nicht spruchreif. Windgass und seine Kollegen haben das Boot festgemacht und beenden ihren Ausbildungsdienst. Eine ganze Weile lang wird das Feuerlöschboot zweifellos noch weiter instandgehalten und die Stadt und seinen Flussabschnitt vom Main aus zuverlässig beschützen.

Erneut auf Jungfernfahrt

Am Donnerstag, 3. September, wird das Feuerlöschboot seine historische Jungfernfahrt „wiederholen“: Zwischen 14 und 14.30 Uhr wird das FLB zum Eisernen Steg fahren, genau 50 Jahre nach der ersten Fahrt des Bootes. Das Boot präsentiert dort vor der Skyline auch seine berühmten Wasserfontänen präsentieren.

An der Niederräder Bootsanlegestelle in Niederrad werden temporär einige Infotafeln mit historischen Fotos und Texten zum Feuerlöschboot angebracht. So können sich interessierte Mainufer-Passanten über das Schiff und seine Geschichte informieren.

Eine detaillierte Übersicht der technischen Merkmale findet sich in dem als PDF beigefügten Datenblatt.

Text: Anne Walkembach
Fotos: Feuerwehr Frankfurt

Premiere: Die Frankfurter Familienmesse geht online!

(ffm) Am Sonntag, 23. August, öffnet die Frankfurter Familienmesse zum ersten Mal in ihrer 15-jährigen Geschichte ihre Türen virtuell: Unter http://www.frankfurter-familienmesse.de präsentieren die Ausstellenden ihre spannenden und vielfältigen Angebote für Frankfurter Familien.

Seit mittlerweile 15 Jahren veranstaltet das Frankfurter Bündnis für Familien die Familienmesse, auf der Frankfurter Bürger viele Angebote rund um kleine und große Familienmitglieder kennenlernen können. In diesem Jahr kann die Veranstaltung nicht wie geplant im Gesellschaftshaus des Palmengartens stattfinden. Stattdessen gibt es die Messe in diesem Jahr digital.

Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung, freut sich über das neue Format: „Die Frankfurter Familienmesse hat inzwischen eine sehr lange Tradition. In diesem besonderen Jahr ist es allen Beteiligten gelungen, die beliebte Veranstaltung in eine digitale Form zu gießen. ‚Wir öffnen Türen für Familien‘, das Motto des Frankfurter Bündnisses, ist und bleibt Programm.“

In enger Zusammenarbeit zwischen den Ausstellenden und dem Projektteam konnte eine bunte und informative Website aufgebaut und mit einem breiten Spektrum an Angeboten gefüllt werden. Hier finden Familien auch in Zeiten von Corona alles, was zum Familienleben gehört: Informationen zu Betreuung, Bildung, Gesundheit, Alter und Pflege sowie Sport, Wohnen, Kultur und vieles mehr.

Auf dem digitalen Messerundgang können Aussteller besucht, Kontakt aufgenommen und neue Angebote entdeckt werden. Unter den Angeboten der über 50 Institutionen, Museen, Vereine, Initiativen und Verbände findet jeder das richtige für persönliche Fragestellungen, spezifische Situationen oder den eigenen Lebens- und Familienentwurf.

„Frankfurt hat unheimlich viel zu bieten,“ sagt Dezernentin Weber. „Jetzt haben wir erstmals eine Übersicht sehr vieler Angebote für Familien an einem Ort. Das Projektteam und die Ausstellenden haben hier etwas sehr Wertvolles geschaffen.“

Unterstützt wird die Familienmesse von: Familienmagazin Kuckuck!, Mainkind – Frankfurter Magazin für Familien, Journal Frankfurt, Veranstaltungsmagazin für Familien kidsgo und dem Frankfurter Wochenblatt.

Lernraum mit Wohnzimmer und Zugang zum Garten

Baudezernent Schneider besucht Neubau der Henri-Dunant-Schule

(ffm) Mehrere Frankfurter Schulen werden im neuen Schuljahr unter deutlich verbesserten Bedingungen arbeiten: Zum Ende der Sommerferien hat das Amt für Bau und Immobilien Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen und Erweiterungen fertiggestellt.

Einen Neubau hat die Henri-Dunant-Schule in Sossenheim bezogen. „Hier ist ein modernes Gebäude entstanden, das zeitgemäßen Unterricht ermöglicht und eine enorme Aufwertung der Schullandschaft im Frankfurter Westen darstellt“, sagte Baudezernent Jan Schneider bei einem Ortstermin. „Die Schule ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Stadt Frankfurt am Main im Bildungsbereich ganz erheblich investiert. Das Amt für Bau und Immobilien hat ein gewaltiges Volumen zu stemmen und sorgt dafür, dass nicht nur die dringend benötigten zusätzlichen Kapazitäten geschaffen werden, sondern auch der Sanierungsstau bei bestehenden Gebäuden abgebaut wird.“


Für die neue Henri-Dunant-Schule wurde das alte Gebäude der Grundschule abgerissen. An dessen Stelle wurde seit März 2018 unter der Leitung des Amtes für Bau und Immobilien ein vom Architekturbüro Ackermann + Raff entworfener Neubau errichtet, der dem Leitbild „Schule als Lebensraum“ folgt. Neben den Räumen für den Schulbetrieb entstanden Aufenthaltsmöglichkeiten für Freizeit und Lernen außerhalb des Unterrichts. So ermöglichen zum Beispiel bodentiefe Fenstertüren den direkten Zugang zum Garten. Die Räume einer Jahrgangsstufe sind jeweils zu einem Cluster zusammengefasst. In dessen Zentrum steht ein „Wohnzimmer“, das zur Erschließung und für die Gruppenarbeit genutzt werden kann. Damit wird es möglich, in dem neuen Gebäude moderne pädagogische Ansätze umzusetzen.

Das äußere Erscheinungsbild wird unter anderem von einer Klinkerfassade geprägt. Während der Bauzeit war die Schule in einem Übergangsquartier untergebracht, das sie in den Sommerferien räumen konnte. Die Außenanlagen werden bis Oktober fertiggestellt. Insgesamt kostete der Neubau rund 22,3 Millionen Euro.


Die Henri-Dunant-Schule ist Teil eines großen Investitionsprogramms, mit dem die Stadt Frankfurt die Schullandschaft modernisiert und erweitert. Allein im vergangenen Jahr wurden dafür rund 160 Millionen Euro aufgewendet. „Seit 2016 wurden die Investitionen im Bildungsbereich vervierfacht“, sagte Schneider. „In diesem Jahr ist geplant, die Summe noch einmal zu steigern. Ich bin froh, dass die Baustellen auch in Corona-Zeiten weiterlaufen können.“

Neben der Henri-Dunant-Schule wurden zu Beginn des neuen Schuljahrs auch die sanierte und erweiterte Franckeschule in Bockenheim (10,5 Millionen Euro) sowie die ebenfalls sanierte und um ein innovatives Dachgeschoss ergänzte Klingerschule im Nordend (21,1 Millionen Euro) in Betrieb genommen. Erweiterungen durch Modulanlagen erhielten die Liebfrauenschule, die Friedrich-Fröbel-Schule, die Martin-Buber-Schule und die Grundschule im Europaviertel. Zu den kommenden Herbstferien wird die Sanierung und Erweiterung der Merianschule im Nordend abgeschlossen.