Feuerwehr bietet begrenztes Impfangebot an vier Tagen

ffm. Bei einer Impf-Aktion, die ursprünglich nur für Feuerwehrmitglieder und andere Kräfte aus dem Katastrophenschutz geplant war, stehen einige Hundert zusätzliche Dosen Impfstoff und entsprechende Termine zur Verfügung. Diese will die Feuerwehr Frankfurt der Allgemeinheit zugutekommen lassen.

Die Impfaktion findet jeweils vormittags auf dem Gelände des Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungszentrums (BKRZ) in Eckenheim, Feuerwehrstraße 1, Mehrzweckhalle, von Samstag, 18. Dezember bis einschließlich Dienstag, 21. Dezember, statt. Alle über 30-Jährigen erhalten den Impfstoff Spikevax von Moderna. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich und möglich über diesen Kalender-Link. Unbedingt sind neben Impfpass und Personalausweis die dort aufgeführten Formulare ausgefüllt mitzubringen!

Für Personen unter 30 Jahren steht ein kleines Kontingent Comirnaty von Biontech zur Verfügung. Eine Anmeldung ist auch hier zwingend erforderlich und möglich über diesen Kalender-Link. Unbedingt sind neben Impfpass und Personalausweis die dort aufgeführten Formulare ausgefüllt mitzubringen! Bei beiden Impfstoffen wird, was den zeitlichen Abstand zur letzten Impfdosis betrifft, gemäß STIKO-Empfehlung verfahren. Zum Impftermin ist eine FFP2-Maske zu tragen.

Die Branddirektion betont, dass das Angebot an die Bürger begrenzt ist und nur eine bestimmte Menge an Impfstoff und Terminen bereitstehe, da es in erster Linie darum ging, den Impfschutz der haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte sicherzustellen. Nichtsdestoweniger ist es der Feuerwehr wichtig, dass gerade angesichts der angespannten Lage von den übrigen Impfdosen und der Organisation auch noch andere profitieren.

Notruf-App NORA: Hilfe im Notfall per App

ffm. Auch die Frankfurter Leitstellen von Feuerwehr und Polizei sind an die neue Notruf-App NORA angebunden – die Feuerwehr Frankfurt hat zusammengefasst, was jeder wissen muss.

Wofür ist NORA wichtig?
Wohnungsbrand, Autounfall, Überfall, medizinischer Notfall – es gilt, möglichst schnell die 112 oder die 110 anzurufen. Was aber, wenn die Betroffenen (grundsätzlich oder akut) nicht sprechen oder hören können? Dafür gibt es ab sofort bundesweit die Notruf-App NORA. Und damit quasi per Knopfdruck auch den direkten Draht zur zuständigen Leitstelle – in Frankfurt bei der Feuerwehr Frankfurt oder Polizei Frankfurt.

Für wen ist NORA?
In erster Linie für Menschen mit eingeschränkten Sprech- und Hörfähigkeiten gedacht, steht die App grundsätzlich jedem zur Verfügung. Wer NORA in Frankfurt nutzt, nimmt damit direkten Kontakt – je nach Vorfall – zur zentralen Leitstelle in der Branddirektion für Feuerwehr und Rettungsdienst oder der Leitstelle im Polizeipräsidium auf.

Was kann die App?
Notrufe absetzen ohne sprechen zu müssen – das ermöglicht die Handy-Anwendung NORA. Was bislang mit großen Einschränkungen nur per Notfall-Fax – nur stationär, keine Rückfragen – oder Gebärdendolmetscher – nicht direkt, Zeitverzug – möglich war, funktioniert jetzt über ein von Piktogrammen unterstütztes, anwenderfreundliches Programm fürs Smartphone:

  • NORA fragt per Multiple-Choice knapp ab, um welche Art eines Notfalls es sich handelt und ob Verletzungen vorliegen; sobald „Notruf senden“ gedrückt wird, poppt der Notruf in der zuständigen Leitstelle auf.
  • NORA nutzt automatisch die Standort-Funktion des Smartphones. Der Leitstellen-Mitarbeiter weiß sofort, wo der oder die Notrufende sich befindet.
  • Per Chat kann der Notfall-Bearbeiter mitteilen, dass Hilfe unterwegs ist und andere wichtige Dinge sagen oder erfragen.
  • NORA kann wichtige Zusatzinformationen für die Einsatzkräfte bereithalten, etwa zum Alter oder möglichen Behinderungen oder Vorerkrankungen. Helfer können sich so viel besser auf Betroffene einstellen. In der Vergangenheit wurde dies oft nach Eintreffen zeitaufwändig per Zettel erledigt.
  • NORA hat außerdem die Funktion „stiller Notruf“ – für seltene Situationen, in denen der Anruf unentdeckt bleiben soll – etwa im Fall einer Entführung.

Sind die Leitstellen darauf vorbereitet?
Die Frankfurter Leitstellen sind bereit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden geschult, die App-Notrufe entgegen zu nehmen und schnell zu bearbeiten. Polizei- und Feuerwehr-Leitstelle waren auch in der Testphase der App involviert.

Was hat die Notruf-App NORA mit Warnapps wie NINA, KATWARN & Co zu tun und von wem kommt die App?
Im Grunde gar nichts. Die Warn-Apps sollen vor größeren Gefahren warnen. Die Notruf-App ist dafür da, dass man in einer Notsituation Hilfe rufen kann.

Gerade in großen Schadenslagen ist es allerdings wichtig, dass sich auch Menschen, die sich anders kein Gehör verschaffen können, mit der Notruf-App auf sich aufmerksam machen können.

NORA ist die offizielle Notruf-App der Bundesländer. Die Entwicklung hat federführend das Innenministerium NRW übernommen. Deutschland kommt damit seiner Verpflichtung nach, einen gleichwertigen Zugang zu Notrufdiensten für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderungen sicherzustellen. Das ergibt sich sowohl aus der UN-Behindertenrechtskonvention als auch aus verschiedenen EU-Richtlinien.

Runterladen oder nicht?
Für Sprech- oder Gehöreingeschränkte kann die App Leben retten – Ja! Aber auch für ältere Familienangehörige kann die App von Bedeutung sein. Je nach Situation im Grunde für jeden.
Wichtig ist, so die Feuerwehr Frankfurt, nicht nur runterladen, sondern gleich auch registrieren und Schlüsselinformationen (Alter, gegebenenfalls Vorerkrankungen oder Behinderungen) hinzufügen. Damit, wenn es einmal ernst wird, alle bestmöglich vorbereitet sind.

Wo gibt es die App und weitere Infos?
NORA steht an heute im Apple App Store für iOS und im Google Play Store für Android zur Verfügung. Weitere Informationen zu NORA gibt es auf der Webseite der App Nora-Notruf.de.

Kontinuität bei der Frankfurter Berufsfeuerwehr

Langjähriger Leiter der Branddirektion Reinhard Ries tritt erst im nächsten Jahr in den Ruhestand

(kus) „Die Weiterbeschäftigung von Diplomingenieur Reinhard Ries über seine Altersgrenze hinaus bis zum März 2018 liegt im hohen Interesse der Stadt Frankfurt“, sagte der Feuerwehrdezernent, Stadtrat Markus Frank, anlässlich der Beschlussfassung im Magistrat. „Mit diesem Beschluss setzen wir angesichts der großen Herausforderungen an die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in unserer Metropole auf Kontinuität.“

Ries steht seit 24 Jahren an der Spitze der Frankfurter Feuerwehr und leitet mit großer Kompetenz und persönlichem Engagement die Branddirektion unserer Stadt. Nur 22 Tage blieben nach seinem Dienstantritt im Februar 1993 dem studierten Architekten und Branddirektor für die Einarbeitung bis zum ersten Großeinsatz, der die Bevölkerung, die Politik und Feuerwehr noch lange beschäftigte. Bei dem damaligen Chemieunfall am Rosenmontag in den Frankfurter Hoechst-Werken waren zehn Tonnen Ortho-Nitroanisol ausgetreten und über Schwanheim und Goldstein als „gelber Regen“ nieder gegangen. Er meisterte die seinerzeitige kritische Situation gemeinsam mit den Einsatzkräften souverän und konnte Schlimmeres abwenden.

Der Feuerwehrchef verlieh der Frankfurter Feuerwehr seine eigene unverkennbare Handschrift. Er reformierte die Frankfurter Feuerwehr in ihrer inneren Organisationstruktur und unterteilte streng nach Gefahrenabwehr und Infrastruktur. Aus einsatztaktischen Gründen lag sein besonderes Augenmerk auf der Zusammensetzung der Staffelbesatzungen. Unter Reinhard Ries wurde die Neuausrichtung der Einsatztaktik und die damit verbundene dezentrale Neugliederung der Berufsfeuerwehr Frankfurt – weg von dem bisherigen Löschzug, hin zu einem sogenannten Staffelkonzept – auf den Weg gebracht. Der Wechsel von sieben auf zwölf Standorte hat die Zugriffszeit der ersten Einheit erheblich verkürzt und maßgeblich dazu beigetragen, Menschenleben zu retten und Gesundheit und Sachwerte zu schützen. Folgerichtig wurde unter seiner Leitung auch die Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstzentrum – Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH (BKRZ GmbH) gegründet, um nach effizienten und wirtschaftlichen Methoden die Standorte der Feuer- und Rettungswachen zu erneuern.

Er setzte sich ganz besonders auch für die Stärkung des Ehrenamtes bei den Freiwilligen Feuerwehren und den Hilfsorganisationen als unverzichtbare Sondereinheiten des Katstrophenschutzes ein. Professor Ries ist ein international gefragter Experte sowohl als Dozent, als auch durch Vorsitz und Mitarbeit in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und Fachverbänden des Brand- und Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr.

„Ich bin mir sicher, dass Reinhard Ries die gegenwärtigen Herausforderungen und entscheidenden Weichenstellungen für die Zukunft der Frankfurter Branddirektion, insbesondere bei der derzeitigen Umstellung von Analog- auf Digitalfunk, die weitreichende Konsequenzen für die Organisation, Ausstattung und Arbeitsweise unserer Zentralen Leitstelle hat, mit seinem Wissens- und Erfahrungsschatz hervorragend meistern wird. Am Ende seiner Dienstzeitverlängerung wird er ein gut bestelltes Haus übergeben. Der Frankfurter Bevölkerung wird mit der ausgezeichnet aufgestellten Frankfurter Feuerwehr ein existenzielles Stück Sicherheit verliehen und erhalten bleiben“, konstatierte der Feuerwehrdezernent und beglückwünschte seinen Feuerwehrchef zu dessen Dienstzeitverlängerung.