Fünf Fragen – fünf Antworten zur Ukraine Krise

ffm. Der Krieg in der Ukraine hat auch in Frankfurt Bestürzung und eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. „Mit der Anteilnahme und dem Engagement der Bürger:innen zeigt Frankfurt seine Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine“, sagt Sozialdezernentin Elke Voitl. Nachfolgend fünf Fragen und fünf Antworten zu den Auswirkungen der Ukraine-Krise auf Frankfurt.
 
Ich möchte helfen – wie mache ich das am besten?
 
Die Stadt koordiniert die Plattform frankfurt-hilft.de und hat zwei E-Mail-Adressen für Menschen geschaltet, die helfen möchten. Wer Wohnraum anbieten möchte, kann sich per E-Mail an wohnraum@frankfurt-hilft.de melden; wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich per E-Mail an ukraine@frankfurt-hilft.de registrieren lassen. Die Mitarbeitenden dort nehmen das Angebot auf und melden sich.
 
Sammelt die Stadt Sachspenden für die Menschen in der Ukraine?
 
Die nach Frankfurt geflüchteten Menschen aus der Ukraine werden hier mit allem versorgt, was sie brauchen. Es herrscht kein Mangel. Daher braucht die Stadt derzeit für die Menschen in Frankfurt keine Sachspenden. Falls sich das ändert, stehen aktuelle Gesuche auf der Website frankfurt-hilft.de. Sachspenden für Menschen in der Ukraine oder in den Nachbarländern sammeln verschiedene Hilfsorganisationen und Vereine und bringen sie dort hin.

Wie bereitet sich Frankfurt auf Geflüchtete aus der Ukraine vor?
 
Es gibt unter Federführung des Sozialdezernats enge Absprachen zwischen den verschiedenen Ämtern und Dezernaten und die Stadt bereitet sich angesichts der unklaren Lage auf verschiedene Szenarien vor. Auch die Rettungsdienste und die Träger der freien Wohlfahrtspflege sind mit im Boot. Alle Beteiligten stimmen sich regelmäßig ab und die Stadt kann schnell auf eine veränderte Situation reagieren. 
 
Wie viele Geflüchtete sind bereits in Frankfurt und wie viele könnten kommen?
 
Seit Anfang der Woche kommen vereinzelt Geflüchtete aus der Ukraine nach Frankfurt. Die Situation ist aber sehr dynamisch und kann sich schnell ändern. Wenn die Menschen nicht bei Familie oder Freundinnen oder Freunden unterkommen oder weitere Hilfe benötigen, kümmert sich die Stadt um Lebensunterhalt und Unterkunft. Schätzungen, wie viele Menschen aus der Ukraine wann nach Frankfurt kommen könnten, sind sehr schwierig. Auch das Land und der Bund haben keine genauen Prognosen.
 
Welchen Status haben die Menschen in Frankfurt?
 
Das ist noch unklar, die Stadt hat noch keine Informationen von Land und Bund. „Ich werde in Frankfurt niemanden wegschicken oder wegen einer unklaren Rechtslage Hilfen verweigern“, sagt die Sozialdezernentin. „Wir haben schnell und unbürokratisch eine Frankfurter Lösung geschaffen – wir statten die Menschen übergangsweise mit einem Not-Krankenschein aus und sichern ihren Lebensunterhalt über Stiftungsmittel.“

Kältebus startet früher als geplant

Sozialdezernentin Voitl wirbt für soziales Miteinander

ffm. Regen und einstellige Nachttemperaturen: Der Frankfurter Kältebus zur Versorgung obdachlos lebender Menschen ist wegen des schlechter werdenden Herbstwetters früher als geplant gestartet. Seit Dienstagabend, 5. Oktober, dreht das Versorgungsmobil seine Runden durch die Straßen, regulärer Start wäre wie in den Jahren zuvor der 15. Oktober gewesen. „Ein wichtiges Kennzeichen des Frankfurter Systems zur Obdachlosenhilfe ist seine hohe Flexibilität – wir können direkt auf veränderte Bedingungen und Bedürfnisse reagieren“, sagt Sozialdezernentin Elke Voitl.

Der Wetterwechsel vom Spätsommer zu niedrigen Nachttemperaturen kam für die Menschen auf der Straße überraschend und früher als in den Jahren zu vor. Es ist zu befürchten, dass sich viele mit ihrer Ausrüstung wie Isomatten und Schlafsäcken noch nicht auf Herbst und Winter eingestellt haben. Das Kältebus-Team des Frankfurter Vereins gibt diese Ausrüstung aus, hat Snacks und Tee dabei oder bietet den Menschen an, sie in eine Unterkunft zu bringen.

Die Sozialdezernentin appelliert an die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, aufeinander aufzupassen: „Wer einen Menschen in einer verstecken Ecke oder schlecht ausgestattet im Freien übernachten sieht, sollte unbedingt Hilfe rufen.“ Der Bus ist unter Telefon 069/431414 immer erreichbar. Man kann aber auch die Notrufnummer 112 wählen oder die städtische Hotline 069/212-70070 für soziale Notlagen, die rund um die Uhr besetzt ist.

Der speziell umgebaute Bus fährt in der kalten Jahreszeit täglich von 21 bis 5 Uhr morgens eine feste Route durch die Stadt, aber auch gezielt besondere Orte an. Erstes Ziel des Teams ist es, die Menschen draußen mindestens für die Nacht in einen besser geschützten Ort wie eine Notunterkunft zu bringen. „Wir haben genug Betten, in Frankfurt muss niemand auf der Straße übernachten“, sagt Voitl. Wollen oder können Menschen dieses Angebot aus verschiedenen Gründen nicht annehmen, versorgen die Helferinnen und Helfer sie mit allem, um für die Nacht auf der Straße so geschützt wie möglich zu sein.