Magistrat macht Weg frei – Alter Flugplatz Bonames wird als Lernort für Artenschutz und Biodiversität weiter entwickelt

ffm. Er ist ein echtes Kleinod des Frankfurter GrünGürtels – der
Alte Flugplatz Bonames/Kalbach. In den nächsten Jahren soll das
beliebte Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden. Der Magistrat hat
deshalb die Dezernate Klima und Umwelt sowie Immobilien und Neues Bauen
mit der Erstellung eines integrierten Gesamtkonzepts für das Areal
beauftragt.

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Der Alte Flugplatz ist ein
Ort zum Entdecken und Durchatmen – eine Großstadt-Oase mit viel
wilder, unberührter Natur. Wir wollen diesen Ort noch lebenswerter
machen. Nicht nur für die Besucherinnen und Besucher – sondern für
die unzähligen Pflanzen und Tiere, für die dieser magische Ort ein
Zuhause geworden ist.“

Bereits seit vielen Jahren wird der Alte Flugplatz für eine Vielzahl
von Angeboten der Umweltbildung, etwa vom Verein Umweltlernen Frankfurt,
genutzt. Der frühere amerikanische Stützpunkt ist Freizeitort, Biotop
und botanische Untersuchungsfläche, außerschulischer Lernort und
vieles mehr. „In der Umweltbildung der Zukunft wird der Klimawandel
stärker thematisiert werden. Der ehemalige Hubschrauberlandeplatz wird
künftig auch ein Ort der Zeitgeschichte sein, an dem Themen wie der
Kalte Krieg oder Flucht und Migration angesprochen werden können.
Der Schwerpunkt soll aber auch künftig in der Umweltbildung liegen. Wir
werden ein Konzept erarbeiten, dass den ,Alten Flugplatz‘ zum Lernort
für Artenschutz und Biodiversität in Frankfurt und Umgebung macht“,
sagt Klimadezernentin Rosemarie Heilig.

Auch das „Tower-Café“ wird Teil des Konzeptes sein. Dort sollen
Veranstaltungen und Feste auch mit Angeboten aus der Natur und der
Bildung gekoppelt werden. Umweltbildung, Naherholung und Naturschutz
ideal miteinander verknüpfen – das ist die zentrale
Entwicklungsoption der kommenden Jahre. „Das Tower-Café soll wieder
zu dem attraktiven Anziehungspunkt werden, der es einmal war. Wir werden
bei der Vergabe darauf achten, dass das Betreiberkonzept sowohl zum
Themenschwerpunkt Umweltbildung passt als auch Besucher*innen zum
Ausflugsziel Tower-Café einlädt“, kündigt Baudezernentin Sylvia
Weber an.

Bis Ende dieses Jahres soll das Konzept vorliegen, das als Blaupause
für die Weiterentwicklung des 2001 von der Stadt erworbenen ehemaligen
Flugplatzes dienen soll. Hintergrund ist die gestiegene Nachfrage nach
Orten der Naherholung, die im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal
deutlich zugenommen hat, sowie der Rückbau der
Geflüchteten-Unterkunft. Die Erstellung des Entwicklungskonzepts wird
mit 200.000 Euro gefördert durch die Regionalpark Ballungsraum
RheinMain gGmbH und die Regionalpark RheinMain Taunushang GmbH.

30 Jahre GrünGürtel: Jubiläumsprogramm erschienen

Frankfurts größtes Geschenk an sich selbst

(ffm) Vor 30 Jahren fasste die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung einen wegweisenden Beschluss: Rund ein Drittel des Stadtgebiets – das entspricht etwa 80 Quadratkilometer – sollten für immer vor Bebauung geschützt und als großer Freiraum für Mensch und Natur entwickelt werden. Heute, in Zeiten der Pandemie, des Klimawandels und des Artenverlusts, zeigt sich, wie wichtig die einstimmig beschlossene GrünGürtel-Satzung für die Lebensqualität in Frankfurt war. Nie zuvor waren so viele Menschen im GrünGürtel unterwegs, entdeckten seine Landschaften, Ausflugsziele und sein Wegenetz. In diesem Jahr nun feiert Frankfurt sein größtes Geschenk an sich selbst: 30 Jahre GrünGürtel.

„Der grüne Freiraum ist wichtig als Erholungsgebiet für Menschen, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, für den Naturhaushalt, ein gesundes Stadtklima und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Er ist Teil eines Netzes von Grünverbindungen, die in die Stadt hinein und in die Region hinausführen. Der fortschreitende Klimawandel, die heißen Sommer der vergangenen Jahre und besonders die Trockenheit haben es gezeigt: Noch nie war der GrünGürtel für die Bürgerinnen und Bürger so wichtig wie heute“, sagt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig.

Zum 30-jährigen Bestehen lädt, über das Jahr verteilt, ein vielfältiges Jubiläumsprogramm dazu ein, bekannte aber auch unbekanntere Orte im GrünGürtel zu entdecken und zu erkunden. Von A wie Ausstellung bis W wie Wildnis ist für alle etwas dabei.

In der Ausstellung im Historischen Museum „Die Stadt und das Grün“ ist der GrünGürtel vertreten. Bei Spaziergängen im Wald mit dem Frankfurter Schauspieler und Kabarettisten Michael Quast (Titel: „Es werde licht“), bei Exkursionen im Niddatal oder am Berger Rücken und Besichtigungen von wilden Flächen lässt sich viel Neues erfahren über den 80 Quadratkilometer großen Ring rund um Frankfurt. Selbst die Gründung eines GrünGürtel-Chores steht im Mai bevor. Ein Höhepunkt wird sicher das Fest am Alten Flugplatz „30 Jahre GrünGürtel – ein Fest mit dem GrünGürtel-Tier“ am Sonntag, 30. Mai.

Oder auch die Führung im Fechenheimer Mainbogen, dem aktuell größten Naturschutzprojekt Frankfurts am Sonntag, 11. Juli. Wer sich über das Stadtklima im Frankfurter Norden informieren möchte, ist bei einer Führung über die Riedwiesen am Freitag, 17. September, richtig. Das GrünGürtel-Veranstaltungsprogramm kann auf der städtischen Internetseite unter http://www.gruenguertel.de als PDF heruntergeladen werden. Dort sind auch die 30 Ausflugsziele zu finden, welche die GrünGürtel-Projektgruppe zum 30-jährigen Bestehen zusammengestellt hat.

Allgemeine Hinweise: Aufgrund der Corona-Pandemie ist es in diesem Jahr notwendig, sich zu den Veranstaltungen per E-Mail an info.gruenguertel@stadt-frankfurt.de anzumelden. Alle weiteren Informationen erhalten die Teilnehmenden nach erfolgter Anmeldung.

Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen finden sich unter http://www.gruenguertel.de im Internet; auch ob Veranstaltungen gegebenenfalls mit eingeschränkter Teilnehmerzahl stattfinden.

Zur Historie des GrünGürtels:

Am 14. November 1991 beschlossen die Frankfurter Stadtverordneten die GrünGürtel-Verfassung. Darin ist festgehalten, dass der GrünGürtel als Freiraum vor Bebauung geschützt, gesichert und weiterentwickelt werden soll.

Etwa ein Drittel der Stadtfläche, 80 Quadratkilometer, gehören zum GrünGürtel. Eingriffe in die Fläche müssen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Drei große Landschaftsräume liegen im GrünGürtel – das Niddatal, der Berger Rücken und der Stadtwald. Diese geben Raum für Arten- und Biotopschutz, für ein angenehmes Klima, für Land- und Forstwirtschaft, für Erholung, Sport und Umweltbildung.

In der Projektgruppe GrünGürtel der Stadt Frankfurt am Main arbeiten seit 1997 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltamtes, des Grünflächenamtes und des Stadtplanungsamtes gemeinsam an der Weiterentwicklung und Pflege des Frankfurter GrünGürtels.