ffm. Katastrophenschutzorganisationen üben an diesem Samstag, 9. Juli, auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens. Rund 75 Fahrzeuge aus Frankfurt und aus dem Landkreis Groß-Gerau mit insgesamt mehr als 200 Einsatzkräften sind beteiligt. Alle Einheiten sollen vormittags zwischen 9 und 9.30 Uhr von ihrem Standort aus den Übungsort bei der Werkfeuerwehr der Fraport anfahren. Bürgerinnen und Bürger könnten deshalb in diesem Zeitraum außergewöhnlich viele Einsatzfahrzeuge im Stadtgebiet wahrnehmen, die mit Blaulicht, Martinshorn und Sonderrechten im Straßenverkehr unterwegs sind.
Im Mittelpunkt der Übung steht die Erprobung eines neuen, sogenannten Bereitstellungsraums für Frankfurt und Umgebung. Dabei handelt es sich um einen koordinierten Sammelraum für viele, oft überörtliche Einsatzeinheiten bei Großlagen. Alle Kräfte werden hier – im Ernstfall, wie in der Übung – geordnet zusammengezogen, registriert, gegliedert und dann durch die Einsatzleitung gezielt in den Einsatz geschickt. Kommunikationsinfrastruktur ist Teil eines funktionierenden Bereitstellungsraums, ebenso wie die Verpflegung der Einsatzkräfte.
Wichtig sind solche gut angebundenen und beübten Großparkplätze zum Beispiel auch bei Bombenentschärfungen in Gebieten mit vielen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. So lassen sich für die temporäre Verlegung viele Krankenwagen vorhalten. Katastrophenschutzkräfte sammeln sich dort aber auch, um bei Hilfeersuchen aus anderen Bundesländern gemeinsam und koordiniert loszufahren.
Die Feuerwehr Frankfurt, als Katastrophenschutzbehörde für die Stadt, nutzt bereits zwei Bereitstellungsräume: am Stadion Deutsche Bank Park und am Rasthof Taunusblick an der A5. Diese sind aber häufig anderweitig belegt, weshalb eine zusätzliche geeignete Fläche benötigt wird. Dafür könnte nach erfolgreichem Praxistest am Samstag künftig der „Bereitstellungsraum West“ am Flughafen dienen.
Bei der Katastrophenschutzübung geht es auch darum, Abläufe und Abstimmungen gebietsübergreifend und mit den vielen verschiedenen Hilfsorganisationen zu trainieren. An der Übung beteiligen sich Einheiten des Technischen Hilfswerks, des Arbeiter Samariter Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter Unfallhilfe, des Malteser Hilfsdienstes, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und der Freiwilligen Feuerwehren. Die Übungsleitung liegt bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt, die Werkfeuerwehr Fraport stellt die Infrastruktur zur Verfügung. Die Übung endet am frühen Nachmittag, wenn alle Fahrzeuge an ihre Standorte zurückfahren, dann ohne Blaulicht.