Neuer Wertstoffhof West in Höchst eröffnet

Für 140.000 Frankfurterinnen und Frankfurter wird die Entsorgung komfortabler

(ffm) Auf dem Gelände der ehemaligen Breuerwerke in Höchst ist am Montag, 5. Juli, der neue Wertstoffhof West eröffnet worden. Er steht hinsichtlich der Modernität und des Komforts bei der Entsorgung in einer Reihe mit dem größten Wertstoffhof der Stadt Frankfurt in Kalbach-Riedberg. Stadtrat Claus Möbius, Ortsvorsteherin Susanne Serke und FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler durchschnitten symbolisch das Band vor der Einfahrt und übergaben den Hof damit an die rund 140.000 Bürgerinnen und Bürger der westlichen Stadtteile.

Stadtrat Claus Möbius sprach in Vertretung für Umweltdezernentin Rosemarie Heilig von einem „Modernisierungsschub für den Frankfurter Westen und für die gesamte Stadt Frankfurt. Unser Entsorgungssystem muss mit den Konsumgewohnheiten der Bürgerinnen und Bürger schritthalten. Durch den neuen Hof werden Wege kürzer, die Stadt von Entsorgungsverkehr entlastet. Zudem wollen wir unsere Wertstoffhöfe perspektivisch zu Zentren des Rückkonsums entwickeln. Dafür braucht man Platz, der jetzt in deutlich größerem Maße vorhanden ist.“

Die Ortsvorsteherin für den Frankfurter Westen, Susanne Serke, sagte: „Ich hoffe, dass die komfortablere Entsorgung und das deutlich erweiterte Angebot mit dazu führen, den öffentlichen Raum in den westlichen Stadtteilen zu entlasten. In den vergangenen Jahren und nochmal verstärkt seit Corona ist die Zahl wilder Ablagerungen erheblich angestiegen.“ Den neuen Wertstoffhof bezeichnete sie als „Ort, an dem die Mülltrennung und der Ressourcenschutz anschaulich werden und von dem auch eine pädagogische Wirkung ausgeht. Ich bin mir sicher, dass viele Bürgerinnen und Bürger diesen schönen Hof wertschätzen werden.“


FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler dankte den Verantwortlichen und Planern der Konversions- Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) und der Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung(BSMF). „Die Eröffnung eines neuen Wertstoffhofs ist kein alltäglicher Anlass. Sie haben diese Chance für Stadtentwicklung ab 2010 gesehen und danach beharrlich weiterverfolgt. Der neue Wertstoffhof West ist ein großer Sprung nach vorne, auf ein Niveau mit unserem Hof in Kalbach-Riedberg. Zugleich ist er ein deutlicher Modernisierungsauftrag für unsere anderen Wertstoffhöfe in Bornheim und Sachsenhausen sowie für die Kleinmüllplätze in Bergen und Enkheim.“

Insgesamt 45 Abfallfraktionen können künftig am neuen, 5000 Quadratmeter großen Wertstoffhof in der Palleskestraße 39a abgegeben werden, darunter auch Bauschutt oder Baumischabfälle, lackiertes Altholz, Altreifen, Dämmmaterial oder Akten. Weitergeführt wird der seit vielen Jahren etablierte Kofferraumservice für Altpapier, Elektrogeräte, Grünabfälle, Möbelholz, Sperrmüll und Verpackungen. Einen Kubikmeter Abfall können Frankfurter Bürger und Bürgerinnen kostenlos anliefern, Grünschnitt bis zu drei Kubikmeter. Zudem wird der Hof auch für die gewerbliche Anlieferung für an die Abfallsatzung der Stadt Frankfurt angeschlossene Betriebe geöffnet.

Sieben FES-Mitarbeiter unterstützen die Anliefernden bei ihrer Entsorgung und garantieren eine gute und effiziente Ressourcentrennung. Über eine befahrbare Rampe können die Anliefernden ihren Abfall bequem in die darunter stehenden Container werfen. Erstmals in Höchst bietet die FES zudem den Verkauf von Kompost in Säcken an, der in der Bioabfallbehandlungsablage des FES-Tochterunternehmens RMB Rhein-Main-Biokompost im Osthafen erzeugt wurde.

Noch in Planung, aber in Kürze bereitstehen soll auch in Höchst eine stationäre Schadstoffsammlung, die sechs Tage die Woche geöffnet hat. Außerdem geplant ist wie am Wertstoffhof Ost in Bornheim der Start von Wertstofflotsen der GWR Gesellschaft für Wiederverwendung und Recycling, die funktionierende Elektrogeräte von Elektroschrott separieren und so für eine Wiederverwendung vorbereiten sollen. In den angrenzenden Gebäuden ziehen zudem bis Ende des Jahres die Stadtreinigung und die Müllabfuhr für den Frankfurter Westen nach.

Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt gegründet

(ffm) Der Zoo Frankfurt freut sich über neue Unterstützung: Seit Mai steht ihm der Zoo-Förderverein „Zoo-Freunde Frankfurt e. V.“ zur Seite. Der Förderverein wurde von engagierten Bürgerinnen und Bürgern während den Monaten der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht.

Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, freut sich über die Initiative: „Bereits die Zoogründung vor über 160 Jahren war bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken. Der neue Förderverein setzt die bestehende Tradition weiter fort“, erklärt die Kulturdezernentin. „Ich bin mir daher sicher, dass der Förderverein rasch Fuß fassen wird und dem Zoo bei der Erfüllung seiner Aufgaben finanzielle und tatkräftige Unterstützung geben wird. Allen Beteiligten sowie zukünftigen Fördermitgliedern möchte ich meinen Dank aussprechen.“

„Allen, denen der Frankfurter Zoo am Herzen liegt, bietet sich nun eine neue Möglichkeit, sich für seine Weiterentwicklung und Modernisierung stark zu machen“, sagt der erste Vorsitzende der Zoo-Freunde-Frankfurt, der Biologe Prof. Bruno Streit. „Als Förderverein werden wir natürlich für den Zoo die Spendentrommel rühren“, kündigt er weiter an, „daneben sind aber auch Aktionsstände bei Veranstaltungen geplant und exklusive Angebote für unsere Mitglieder.“

„Ich bin mehr als glücklich darüber, dass es nun auch einen Förderverein für unseren Zoo gibt. In vielen anderen Städten konnten solche Vereine die Entwicklung der Zoos entscheidend voranbringen“, sagt der scheidende Zoodirektor Miguel Casares. Er hoffe, so Casares, dass der Verein auch seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger so engagiert und vertrauensvoll zur Seite stehen werde, wie es sich in den letzten Monaten bereits angelassen habe.

„Die Corona-Pandemie hat bei vielen noch einmal den Blick geschärft, wie wichtig die biologische Vielfalt und ihr Erhalt sind“, sagt der Arzt und Biologe Wilfried Köhler, der zweite Vorsitzende der Zoo-Freunde Frankfurt. Aus diesem Grund wolle der Verein mit seinem ersten größeren Projekt auch an einer Stelle im Zoo tätig werden, an der Artenvielfalt besonders eindrücklich erlebt werden kann: im weltweit einmaligen Grzimek-Haus mit seiner großen Nachttierabteilung.

Wichtiges zum Verein in Kürze

Was ist das Ziel der Verein Zoo-Freunde Frankfurt?
Die Zoo-Freunde Frankfurt fördern den traditionsreichen Frankfurter Zoo. Sie unterstützen ihn vor allem bei der modernen art- und wesensgerechten Tierhaltung, bei Artenschutzprojekten und bei Bildungsaktivitäten zugunsten eines besseren Tier-Verständnisses. So wollen die Zoo-Freunde Frankfurt dazu beitragen, den Besucherinnen und Besuchern des Zoos die Bedeutung von biologischer Vielfalt, Natur- und Artenschutz anschaulich nahezubringen.

Wer ist im Verein aktiv?

Die Mitglieder der Zoo-Freunde Frankfurt sind Einzelpersonen, es können aber auch Institutionen sein. Gemeinsam ist ihnen, dass sie um die Bedeutung der Tiere für das „Netz des Lebens“ und die Gesellschaft wissen und Zoos als Orte wertschätzen, die sich aktiv und nachdrücklich für den Erhalt der Tierwelt einsetzen.

Mitgliedskategorien (Auswahl)

– Einzelmitgliedschaft: 30 Euro pro Jahr
– Partnermitgliedschaft: 50 Euro pro Jahr
– Häusliche Gemeinschaft mit Kindern: 60 Euro pro Jahr
– Fördermitgliedschaft: mindestens 500 Euro pro Jahr
– Lebenslange Mitgliedschaft: einmalig 900 Euro

Vorteile für Mitglieder

– 15 Prozent Ermäßigung bei Jahreskarten
– exklusive Veranstaltungen und Führungen für Vereinsmitglieder, darunter ein jährliches Meet-and-Greet mit leitenden Zoo-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
– regelmäßiger Newsletter mit Insiderinformationen aus dem Zoo
– Zoofreundinnen und Zoofreunde treffen

Weitere Aktivitäten und Angebote (auch für aktives Mitwirken) werden derzeit entwickelt.

Was ist der Unterschied zwischen dem Verein Zoo-Freunde Frankfurt (ZFF), der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Stiftung Zoo Frankfurt?

Die Zoo-Freunde Frankfurt sind der Förderverein des Frankfurter Zoos. Er bietet seinen Mitgliedern vielfältige Möglichkeiten, für den Zoo aktiv zu werden und seine weitere Entwicklung zu fördern. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 ist eine der wichtigsten Natur- und Artenschutzorganisationen Deutschlands. Sie ist in mehreren Regionen der Welt tätig und arbeitet bei vielen Projekten mit dem Zoo zusammen. Die Stiftung Zoo Frankfurt verwaltet Großspenden und Erbschaften in Form von Zustiftungen.

Weitere Informationen finden sich unter http://www.zoofreundefrankfurt.de im Internet.

Ginnheimer Spargel wirbt fürs Impfen – Profilmotiv für Facebook verfügbar

Eigenes Logo mit Aufschrift „IMPFrankfurt“ für alle Themen rund ums Impfen / Bereits als Stempelabdruck auf der städtischen Post

(ffm) Die Skyline mit dem Ginnheimer Spargel – Inbegriff für Fortschritt und Modernität. Jetzt steht Frankfurts markante Silhouette Pate für das größte und wichtigste Thema des Jahres: Die Impfung gegen das Coronavirus.

Die Stadt Frankfurt verstärkt ihre Kommunikation zur Impfkampagne mit der Einführung einer eigenen Wortbildmarke. Das Kompositum „IMPFrankfurt“ verbindet dabei die Aufforderung, sich dem Pieks nicht zu verweigern, mit der Verantwortung für das große Ganze – denn die Stadt kann die zahlreichen Einschränkungen durch die Pandemie nur durch eine gemeinsame Impfanstrengung überwinden. Die Skyline im Hintergrund mit dem sich aus dem Buchstaben „k“ herausbildenden Ginnheimer Spargel betont diese lokale Verortung.

„Im Moment mag es den ein oder anderen noch wundern, dass wir fürs Impfen werben“, erklärt Oberbürgermeister Peter Feldmann anlässlich der Präsentation des neuen Signes zur Impfkommunikation. „Aber die Debatte um den Impfstoff von AstraZeneca hat gezeigt: Es gibt Vorbehalte. Diesen müssen wir begegnen. Nur so werden wir die gewünschte Herdenimmunität erreichen.“ Jetzt mit einer eigenen Wortbildmarke voranzugehen, sei darüber hinaus ein Zeichen von Optimismus: „Zu langsam, zu bürokratisch – ich kann die Kritik am Start der Impfkampagne verstehen. Aber wir müssen nach vorne schauen. Das Impftempo ist zuletzt deutlich gestiegen. Das macht Mut.“

Gesundheitsdezernent Stefan Majer bekräftigt: „Mit der Erhöhung der Zahl der Impfberechtigten und den verfügbaren Impfstoffmengen steigt auch die Zahl der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, die wir impfen und vor der Pandemie schützen können. IMPFrankfurt steht als aufmerksamkeitsstarkes, visuelles Symbol für den gemeinsamen Weg der Frankfurter Stadtgesellschaft aus der Pandemie.“

Die Wortbildmarke wird auf den analogen und digitalen Informationsmedien der Stadt eingesetzt. Sie ziert darüber hinaus als Stempelabdruck die Umschläge städtischer Briefsendungen. Am Impfzentrum schmückt es das Banner am Eingang. Auch im Internet und auf Social Media ist das Logo präsent.

So stellt die Stadt über ihren Facebook-Account von „Frankfurt.de“ allen Usern einen Profilrahmen mit der Wortbildmarke „IMPFrankfurt“ zur Verfügung. So kann jeder seine Verbundenheit mit der Stadt und ihrer Kampagne auch im größten sozialen Netzwerk zum Ausdruck bringen.

In diesem Zusammenhang weist Gesundheitsdezernent Majer noch einmal eindringlich auf die Einhaltung der AHA-L-Regeln hin. „Wir müssen noch eine Strecke einträchtig zusammengehen. Und dafür benötigen wir noch eine Portion Disziplin. Aber wir dürfen auch zuversichtlich sein, dass uns das gelingt. Und je mehr Menschen sich impfen lassen, desto schneller werden wir wieder in ein normales Leben zurückkehren können.“

Der aktuelle Impf-Fortschritt in Frankfurt kann unter https://t1p.de/30gb eingesehen werden.

Hinweis: Die Impfungen, die derzeit in Hausarztpraxen durchgeführt werden, sind aktuell nicht in den Impfzahlen abgebildet.

Das GrünGürtel-Tier fährt mit

Frankfurt ist beim ‚Stadtradeln 2021‘ wieder dabei

(ffm) Auch in diesem Jahr heißt es von Donnerstag, 3. Juni, an wieder: Radeln fürs Klima. Die Stadt Frankfurt am Main beteiligt sich wieder an der internationalen Klima-Bündnis-Kampagne „Stadtradeln“. Ziel ist es, im Zeitraum von 21 Tagen das Auto stehen zu lassen und so viele Kilometer wie möglich mit dem Rad zurückzulegen, um klimaschädliches CO2 zu vermeiden. Die Bewegung an der frischen Luft fördert die Gesundheit – daher ist das Radfahren gerade in der aktuellen Situation besonders wertvoll. Natürlich müssen die geltenden Corona-Regeln eingehalten werden.

Der Aktionszeitraum 2021 für Frankfurt am Main beginnt am Donnerstag, 3. Juni, dem Welt-Fahrradtag, und endet am Mittwoch, 23. Juni. Mitmachen können alle, die in Frankfurt leben, arbeiten, zur Schule gehen oder studieren. Anmelden können sich interessierte Radlerinnen und Radler unter http://www.stadtradeln.de im Internet.

Beim „Stadtradeln“ geht es vor allem darum, Spaß zu haben, das Glück auf zwei Rädern selbst zu erfahren und viele Menschen für den Umstieg auf das Fahrrad im Alltag zu begeistern. So können alle einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und etwas für die eigene Gesundheit tun.

Das neue Kampagnenvideo zum „Stadtradeln“ in Frankfurt soll allen Teilnehmenden noch mehr Spaß am Fahrradfahren machen: Es zeigt auf humorvolle Weise, warum das Fahrrad gegenüber dem Auto die deutlich bessere Wahl ist. Das Video kann unter http://www.frankfurt-greencity.de angesehen werden.

Nach Abschluss der Kampagne werden wieder die verschiedenen Gewinnerkategorien prämiert. Auch das GrünGürtel-Tier ist anlässlich des 30-jährigen Bestehens des GrünGürtels mit von der Partie und lässt sich nicht lumpen: 30 zusätzliche Sonderpreise werden unter allen Teilnehmenden verlost – darunter als Hauptgewinn ein GrünGürtel-Tier von Steiff: Ein weiterer Ansporn für die Teilnahme an der Kampagne 2021.

Da Radförderung und Klimaschutz Teamsache ist, müssen sich die Radelnden beim „Stadtradeln“ auf der Plattform in Teams von mindestens zwei Personen zusammenschließen. Dies können zum Beispiel Menschen aus einem Stadtteil sein, Mannschaften von Firmen, Vereinen oder auch Schulklassen. Die Person, die ein neues Team gründet, ist automatisch Teamkapitänin oder Teamkapitän und sorgt für gute Stimmung und Motivation. Radelnde können innerhalb ihrer Teams weitere Unterteams gründen und den Wettbewerb so noch spannender gestalten. Erstmals können Teamkapitäninnen und -kapitäne ihr Team auch einer bestimmten Kategorie zuordnen.

Laut Erhebung des Umweltbundesamtes entstanden 2018 etwa 166 Millionen Tonnen der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland durch den motorisierten Verkehr. 22 Prozent davon entfielen auf den innerörtlichen Pkw-Verkehr. Wenn ein Fünftel dieser Strecken mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würde, ließen sich etwa 7,6 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Im letzten Jahr wurden während der drei Wochen „Stadtradeln“ 86 Tonnen CO2 in Frankfurt vermieden.

Während des Kampagnenzeitraums und auch darüber hinaus bietet Frankfurt allen Bürgerinnen und Bürgern die Meldeplattform Radverkehr des Radfahrbüros an. Mit diesem Tool haben Radelnde die Möglichkeit, via Internet auf störende und gefährliche Stellen im Radwegeverlauf aufmerksam zu machen.

Da für den Radverkehr kaum räumliche Verkehrsdaten vorliegen, sammelt das Forschungsprojekt MOVEBIS im Rahmen der Kampagne Daten zum Radverkehr und stellt diese für alle hessischen Teilnehmerkommunen zur Verfügung. Diese Informationen können die Planung und den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur vor Ort unterstützen. Über die „Stadtradeln“-App werden die Daten während des Aktionszeitraums erhoben.

Im Rahmen von Frankfurt Green City organisiert das Umweltamt die Kampagne für die Stadt Frankfurt.

Bei Fragen steht das Umwelttelefon unter 069/212-39100 zur Verfügung, E-Mail-Kontakt an green.city@stadt-frankfurt.de ist ebenfalls möglich. Weitere Informationen gibt es unter https://frankfurt-greencity.de/stadtradeln/ im Internet.

Ein Chip für jede Tonne

(ffm) Ein großes Digitalisierungsprojekt der Stadt Frankfurt am Main steht vor dem Abschluss. Innerhalb von eineinhalb Jahren wurden in einem gemeinsamen Projekt von FES und Umweltamt über 300.000 Abfalltonnen aller Fraktionen – also Restabfall-, Papier-, Verpackungs- und Biotonnen – mit einem Chip im Tonnenrand und einem Aufkleber an der Tonnenseite ausgestattet. Für die Frankfurterinnen und Frankfurter wird die Hausmüllentsorgung damit deutlich transparenter.

Peter Dommermuth, Leiter des Umweltamts, sagt: „Ich freue mich, dass es innerhalb von eineinhalb Jahren – und damit innerhalb des geplanten Zeitfensters – gelungen ist, das Projekt der Verchippung von Frankfurts Mülltonnen umzusetzen. Die Stadt Frankfurt kann ihren Bürger*innen bei einer zentralen Dienstleistung der Daseinsvorsorge nun einen deutlich besseren Service anbieten.“

Abfallbehälter der Haushalte und angeschlossener Gewerbebetriebe sind nun eindeutig einer Adresse oder einem Grundstück zugeordnet. Ihr Volumen ist in den digitalen Systemen von FES und der Stadt Frankfurt hinterlegt, ebenso wie der Leerungsrhythmus. Jede Leerung wird mit Hilfe des Chips und am Müllfahrzeug installierten Lesegeräten sekundengenau protokolliert. Personenbezogene Daten werden dabei nicht verarbeitet.

Die Vorteile: Die Einsatzleitungen können bei technischen Ausfällen oder anderen Hindernissen schneller reagieren. Leerungen können so gegebenenfalls schneller nachgeholt, typische Probleme wie zugeparkte Standplätze oder Behinderungen durch Baustellen schneller an die verantwortlichen Ämter in der Stadtverwaltung kommuniziert werden.

Das FES-Callcenter kann anhand der auf dem Aufkleber aufgedruckten Tonnen-ID nun auch genau nachvollziehen, ob und – wenn ja – wann eine Tonne geleert wurde. Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern können so präziser beantwortet werden. Schließlich kann auch eine Tourenplanung auf neue digitale Füße gestellt werden. All diese Maßnahmen leisten einen Beitrag zur Gebührenstabilität.

Das Projekt ist im Grundsatz abgeschlossen. Die wenigen Restbestände von Tonnen, die heute noch nicht verchippt sind, waren bisher entweder nicht auffindbar oder nicht zugänglich – bei Gewerbebetrieben zum Teil aufgrund coronabedingter Schließungen. FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler sagt: „Wir werden diese Liegenschaften in den nächsten Wochen und Monaten erneut aufsuchen. Die Eigentümer werden dazu von uns vorher direkt kontaktiert.“

Mehr Informationen finden sich unter https://fes-behaeltertracker.de/ im Internet.

30 Jahre GrünGürtel: Jubiläumsprogramm erschienen

Frankfurts größtes Geschenk an sich selbst

(ffm) Vor 30 Jahren fasste die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung einen wegweisenden Beschluss: Rund ein Drittel des Stadtgebiets – das entspricht etwa 80 Quadratkilometer – sollten für immer vor Bebauung geschützt und als großer Freiraum für Mensch und Natur entwickelt werden. Heute, in Zeiten der Pandemie, des Klimawandels und des Artenverlusts, zeigt sich, wie wichtig die einstimmig beschlossene GrünGürtel-Satzung für die Lebensqualität in Frankfurt war. Nie zuvor waren so viele Menschen im GrünGürtel unterwegs, entdeckten seine Landschaften, Ausflugsziele und sein Wegenetz. In diesem Jahr nun feiert Frankfurt sein größtes Geschenk an sich selbst: 30 Jahre GrünGürtel.

„Der grüne Freiraum ist wichtig als Erholungsgebiet für Menschen, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, für den Naturhaushalt, ein gesundes Stadtklima und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Er ist Teil eines Netzes von Grünverbindungen, die in die Stadt hinein und in die Region hinausführen. Der fortschreitende Klimawandel, die heißen Sommer der vergangenen Jahre und besonders die Trockenheit haben es gezeigt: Noch nie war der GrünGürtel für die Bürgerinnen und Bürger so wichtig wie heute“, sagt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig.

Zum 30-jährigen Bestehen lädt, über das Jahr verteilt, ein vielfältiges Jubiläumsprogramm dazu ein, bekannte aber auch unbekanntere Orte im GrünGürtel zu entdecken und zu erkunden. Von A wie Ausstellung bis W wie Wildnis ist für alle etwas dabei.

In der Ausstellung im Historischen Museum „Die Stadt und das Grün“ ist der GrünGürtel vertreten. Bei Spaziergängen im Wald mit dem Frankfurter Schauspieler und Kabarettisten Michael Quast (Titel: „Es werde licht“), bei Exkursionen im Niddatal oder am Berger Rücken und Besichtigungen von wilden Flächen lässt sich viel Neues erfahren über den 80 Quadratkilometer großen Ring rund um Frankfurt. Selbst die Gründung eines GrünGürtel-Chores steht im Mai bevor. Ein Höhepunkt wird sicher das Fest am Alten Flugplatz „30 Jahre GrünGürtel – ein Fest mit dem GrünGürtel-Tier“ am Sonntag, 30. Mai.

Oder auch die Führung im Fechenheimer Mainbogen, dem aktuell größten Naturschutzprojekt Frankfurts am Sonntag, 11. Juli. Wer sich über das Stadtklima im Frankfurter Norden informieren möchte, ist bei einer Führung über die Riedwiesen am Freitag, 17. September, richtig. Das GrünGürtel-Veranstaltungsprogramm kann auf der städtischen Internetseite unter http://www.gruenguertel.de als PDF heruntergeladen werden. Dort sind auch die 30 Ausflugsziele zu finden, welche die GrünGürtel-Projektgruppe zum 30-jährigen Bestehen zusammengestellt hat.

Allgemeine Hinweise: Aufgrund der Corona-Pandemie ist es in diesem Jahr notwendig, sich zu den Veranstaltungen per E-Mail an info.gruenguertel@stadt-frankfurt.de anzumelden. Alle weiteren Informationen erhalten die Teilnehmenden nach erfolgter Anmeldung.

Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen finden sich unter http://www.gruenguertel.de im Internet; auch ob Veranstaltungen gegebenenfalls mit eingeschränkter Teilnehmerzahl stattfinden.

Zur Historie des GrünGürtels:

Am 14. November 1991 beschlossen die Frankfurter Stadtverordneten die GrünGürtel-Verfassung. Darin ist festgehalten, dass der GrünGürtel als Freiraum vor Bebauung geschützt, gesichert und weiterentwickelt werden soll.

Etwa ein Drittel der Stadtfläche, 80 Quadratkilometer, gehören zum GrünGürtel. Eingriffe in die Fläche müssen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Drei große Landschaftsräume liegen im GrünGürtel – das Niddatal, der Berger Rücken und der Stadtwald. Diese geben Raum für Arten- und Biotopschutz, für ein angenehmes Klima, für Land- und Forstwirtschaft, für Erholung, Sport und Umweltbildung.

In der Projektgruppe GrünGürtel der Stadt Frankfurt am Main arbeiten seit 1997 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltamtes, des Grünflächenamtes und des Stadtplanungsamtes gemeinsam an der Weiterentwicklung und Pflege des Frankfurter GrünGürtels.

Baubeginn beim Programm ‚Sozialer Zusammenhalt Sossenheim‘

Neugestaltung des Spielplatzes Carl-Sonnenschein-Straße startet

(ffm) Als Teil des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt Sossenheim“ beginnen ab Ende März die Landschaftsbauarbeiten zur Neugestaltung des Spielplatzes in der Carl-Sonnenschein-Siedlung. Im Vorfeld waren Kinder, Jugendliche, die umliegende Nachbarschaft sowie alle Interessierten eingeladen, ihre Anregungen und Wünsche in die Planung mit einzubringen.

Mit der Neugestaltung des Spielplatzes gibt es künftig neue Angebote für kleinere und größere Kinder, für Ruhesuchende sowie für Anwohnerinnen und Anwohner. „Es entstehen vielfältige neue Spiel- und Aufenthaltsorte mit verschiedenen neuen Sitzmöglichkeiten. Denn der Spielplatz soll zu einem schönen Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft werden“, erklärt Planungsdezernent Mike Josef.

Für ältere Kinder wird eine Spiel- und Kletterkombination errichtet, eine Calisthenics-Anlage sowie neue Schaukeln. Eine der Schaukeln ist auch für Kinder mit Behinderungen geeignet. Für kleinere Kinder werden innerhalb der bereits vorhandenen Sandspielfläche eine Sandbaustelle mit verschiedenen Podesten und eine Rutsche ergänzt sowie ein Holzdeck als Sitzgelegenheit. Daneben entstehen ein Spielhügel, eine neue Kleinkinderschaukel, sowie eine Wippe in unmittelbarer Nähe zu der bestehenden Drachenskulptur. Wege durch den Spielplatz werden barrierefrei.

Die vorhandenen Spielgeräte wurden bereits entfernt, damit die Kampfmittel-Sondierung demnächst erfolgen kann. Die Arbeiten am Spielplatz dauern voraussichtlich bis Mitte Juli. Im Verlauf der Bauzeit ist in der anliegenden Carl-Sonnenschein-Straße mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Zudem stehen aufgrund der Baustellenanlieferung hier weniger Parkplätze zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt Sossenheim“ finden sich unter http://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de/stadterneuerung im Internet.

Vorfahrt für Kinder

(ffm) Anlässlich der Kommunalwahl erscheint erstmals ein Tätigkeitsbericht der Kinderbeauftragten. Darin blicken sie auf Ihre Aktivitäten in der letzten Wahlperiode zurück. Die Leserinnen und Leser erhalten einen guten Einblick in das breite Tätigkeitsfeld im Ehrenamt der Kinderbeauftragten. Sie nehmen Themen und Anliegen der Kinder ernst und bringen sie nach vorne. Im Tätigkeitsbericht geht es nicht nur um Erfolge, sondern auch um Hindernisse und Stolpersteine, die den Kinderbeauftragten in den letzten fünf Jahren wiederfahren sind. Zu finden sind auch Beiträge zur Geschäftsstelle der Kinderbeauftragten und zur Bedeutung von Kinderparteilichkeit sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Einfach in der Broschüre blättern, Neues entdecken und mehr über dieses Ehrenamt in Frankfurter Stadtteilen und Quartieren erfahren.

Bereits seit 1994 sind ehrenamtliche Kinderbeauftragte in den Frankfurter Stadtteilen aktiv und kümmern sich um die Anliegen von Kindern. Inzwischen sind 47 Kinderbeauftragte tätig.

Der Tätigkeitsbericht steht auf der Homepage der Kinderbeauftragten unter http://www.kinderbeauftragte-frankfurt.de zum Download bereit und kann beim Frankfurter Kinderbüro unter Telefon 069/212-39001 oder per E-Mail an kinderbuero@stadt-frankfurt.de in gedruckter Form bestellt werden.

Die Homepage des Frankfurter Kinderbüros ist unter www.frankfurter-kinderbuero.de zu erreichen.

Unterwegs in der Stadt: Kunst entdecken und Frankfurt kennenlernen

Das Kulturamt der Stadt Frankfurt bietet digitale Kunsttouren an

(ffm) 24 Stunden lang Kunst erleben und das kostenlos: Der öffentliche Raum der Stadt Frankfurt macht’s möglich, auch in Zeiten von Corona. Ob auf Plätzen, in Parkanlagen, vor Bürogebäuden, in U-Bahnstationen oder an Hausfassaden; nirgendwo sonst kommt die Kunst dem Leben näher, nirgendwo sonst provoziert sie schneller die öffentliche Meinung, nirgendwo sonst kann sie ungestört bestaunt, belächelt, diskutiert und genossen werden.

Wer sich für Kunst im Frankfurter Stadtraum interessiert und Informationen sucht, der wird auf der Website des Frankfurter Kulturamtes fündig. Über 400 Denkmäler, Brunnen, Kunstwerke und Erinnerungsstätten sind dort bislang erfasst. Und mehr noch: Seit Dienstag, 9. März, gehören Touren zum Angebot, die man sich zu Hause am Computer ausdrucken oder über das Smartphone beziehen kann und die entlang von Denkmälern und Kunstobjekten durch die Stadt führen. Zukünftig wird außerdem ein Flyer, der beispielsweise in der TouristInfo am Römer und den Kultureinrichtungen der Stadt ausliegt, auf das Angebot hinweisen.

„Die Tourenvorschläge richten sich an alle, die auf eigene Faust Kunst entdecken und dabei Frankfurt weiter kennenlernen möchten. Zielgruppe sind Touristen genauso wie Menschen, die die Stadt, in der sie leben, mal aus einer anderen Perspektive erleben möchten“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig und weiter: „Außerdem sehen wir in der Vermittlung öffentlicher Kunst eine Chance für die kulturelle Bildungsarbeit und planen Touren in einfacher Sprache und für das junge und jüngste Publikum. Es lohnt sich also, immer wieder bei uns auf der Website vorbeizuschauen.“ Für die Touren braucht es keine Guides und keine Anmeldung. Einfach Handy anschalten und los geht‘s: zu Fuß, per Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Führungen sind in Deutsch und Englisch und für unterschiedliche Bedürfnisse konzipiert. „Wir gehen mit drei Touren an den Start“, sagt Sybille Linke, Leiterin des Kulturamtes, und erklärt weiter: „Im Programm ist ein kurzer Spaziergang durch die Innenstadt – ‚kurz und gut‘ –, der einige typische Seiten und Stadtteile vor Augen führt. Es gibt aber auch ausgedehnte Entdeckungstouren, die zur ‚Frankfurter Prominenz‘ in den Wallanlagen oder auf die Spuren der ‚Komischen Kunst‘ im Grüngürtel führen. Dabei ist es nicht notwendig, immer die gesamte Tour zu machen – häufig gibt es Hinweise auf Ausflüge zu nur einem Objekt oder auf Teilstrecken. Weitere Touren, unter anderem zum Thema ‚Jüdisches Leben in Frankfurt‘, sind in Bearbeitung.“

Weitere Informationen zu den Kunst-Touren gibt es im Internet unter
https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de/de/touren auf Deutsch und unter
https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de/en/tours auf Englisch, sowie per E-Mail an info.kulturamt@stadt-frankfurt.de direkt beim Kulturamt.

Feuerwehr bekommt eine der modernsten Leitstellen: Zentraler Baustein ist ein neues Leitsystem, das Einsätze noch effizienter macht

(ffm) „Feuerwehr und Rettungsdienst Frankfurt“, meldet sich der Disponent und huscht, noch während er die Einzelheiten des Notrufs entgegennimmt, beeindruckend schnell durch schier unzählige Fenster mit Tabellen und gibt parallel einsatzrelevante Information in verschiedene Masken ein. Es geht um Minuten, wenn nicht gar Sekunden. Menschen in Lebensgefahr retten ist immer ein gemeinsamer Kampf gegen die Zeit. Hier beginnt er.

Es gilt den Rettungswagen zum Verkehrsunfall zu schicken, der am nächsten dran ist. Wenn dieser nicht an seinem Wachstandort ist, muss der Disponent erst per Funk den genauen Aufenthaltsort herausfinden. Der Disponent buchstabiert dann Straßennamen und Hausnummer durch. Oft bearbeiten die Disponenten mehrere Einsätze gleichzeitig. Bei Großschadenslagen, zum Beispiel nach Sommerunwettern, die deutlich mehr Notruf-Entgegennahmen nötig machen, wird es in jeder Hinsicht eng.

Rund 1000 Notrufe gehen täglich in der Frankfurts Zentraler Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst ein. Sechs bis sieben Disponenten, so nennen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier, nehmen diese im Regelbetrieb entgegen. Platz ist für maximal zwölf an den Disponenten-Tischen, die mit Telefonhörern aus Bakelit und vier doch sehr kleinen Bildschirmen einen gewissen Charme haben, aber den gestiegenen Anforderungen bald nicht mehr gerecht werden.

Wichtigster Baustein der Modernisierung der Zentralen Leitstelle der Feuerwehr Frankfurt ist ein neues Einsatzleitsystem, also die Technologie im Hintergrund, die eine maximal effiziente Notrufannahme, Alarmierung, Disposition und Information der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst möglich macht. Baulich sollen verbesserte Akustik und Lichtsteuerung außerdem die Arbeitsbedingungen in dem oft belastenden Job optimieren.

Das neue Einsatzleitsystem, das die Leitstelle in Zukunft einsetzt, heißt IGNIS-Plus. Es soll das Einsatzgeschehen ab Eingang des Notrufs noch deutlich effizienter machen. Ein entscheidender Punkt sind dabei die Schnittstellen zu anderen feuerwehrspezifischen IT-Anwendungen und Datenbanken. Der Disponent arbeitet den Einsatz dabei aus einem interaktiven Stadtplan heraus ab und hat dort alle Daten zum Einsatz parat. Die deutlich bedienfreundlichere Software reduziert Hürden und Stress für die Leitstellen-Mitarbeiter.

„Der Job, den meine Kolleginnen und Kollegen hier machen ist mental extrem fordernd. Sie müssen hoch konzentriert sein, bei oft belastenden Vorfällen. Der Zeitdruck ist immer enorm“, erklärt Florian Ritter, der die derzeit laufenden Schulungen am neuen System koordiniert. „Alles, was die Arbeit erleichtert, ist gut. Ein intuitiv zu bedienendes zentrales Arbeitswerkzeug, bessere Bildschirme, das macht einen großen Unterschied. Am Ende kommt das auch den Menschen in Not zugute.“

Die sogenannte geo-referenzierte Alarmierung, die perspektivisch geplant ist, bedeutet: Das Fahrzeug, das am schnellsten vor Ort sein kann, wird anhand seiner GPS-Daten lokalisiert und dem Disponenten automatisch vorgeschlagen. Zudem soll in absehbarer Zukunft auch die Versorgung von Führungskräften vor Ort mit einsatzrelevanten Informationen verbessert werden. Das neue Einsatzleitsystem kann potentiell auf Wissensdatenbanken zugreifen und Informationen mobil – etwa auf Tablets – zur Verfügung stellen.

Der Sicherheits- und Wirtschaftsdezernent der Stadt, Markus Frank, ist von den neuen technologischen Möglichkeiten überzeugt: „Nicht nur die Zahl der Einsätze steigt in einer wachsenden Stadt. Die Einsätze und Gefahrenszenarien sind heute vielfältiger und komplexer, in Frankfurt am Main sogar vielleicht mehr als in anderen großen Städten – durch das hohe Pendleraufkommen und als zentraler Verkehrsknotenpunkt in Deutschland. Außerdem haben hier unzählige Sonderobjekte – die Wohnhochhäuser und Verkehrstunnelanlagen nur als Beispiele.“

Markus Duckheim leitet das IT-Projekt IGNIS-Plus bei der Feuerwehr Frankfurt. „Die Digitalisierung macht heute ohne Frage Dinge möglich, die das Einsatzgeschehen noch deutlich effizienter machen können. Feuerwehrleute, gerade die Disponenten und die Führungskräfte im Einsatz kennen sich gut in der Stadt aus. Aber jedes Gebäude kennen kann niemand. Man kann sich vorstellen, dass hier digitale Unterstützung viel ausmachen kann.“

Während erste Schulungen des Leitstellenpersonals am neuen Einsatzleitsystems beginnen, laufen parallel bauliche Maßnahmen, eine dringend notwendige, deutliche Personalaufstockung ist vorgesehen. Nach der Umgestaltung des Großraumbüros gibt es künftig Platz für 20 Disponenten. Gleichzeitig wird die neue Arbeitsumgebung nach ergonomischen Gesichtspunkten des 24-Stunden-Betriebs gestaltet: Die akustischen Eigenschaften aller Oberflächen, Lichtsteuerung, Luft- und Temperaturregulierung sollen optimal sein. Es geht darum, die Konzentrationsfähigkeit der Disponenten auch während der Nachtschichten optimal zu erhalten.

„Wir legen hier gerade den Grundstein für eine der modernsten Leitstellen Deutschlands für eine noch bessere Notfallversorgung in Frankfurt am Main“, sagt Markus Frank stolz. „Unsere Frankfurterinnen und Frankfurter und ihre Gäste und die hier ansässigen Unternehmen können sich auf eine hervorragend aufgestellte Feuerwehr und einen professionellen Rettungsdienst verlassen.“

Allerdings wird es noch einige Monate dauern, bis das neue Einsatzleitsystem IGNIS-Plus alle Anforderungen für Frankfurt am Main erfüllt und die Schnittstellen angebunden sind. Die Disponenten werden außerdem nicht nur einmal, sondern mehrfach und mit Übungen für alle denkbaren Einsätze geschult. Am Tag X, wenn auf das neue System umgeschaltet wird, muss alles sitzen. Denn eines ändert sich nicht: Mit Eingang des Notrufs beginnt hier der Wettlauf gegen die Zeit.